Anschlussprojekte

Prof. Dr. Mark Greenlee
Universität Regensburg
Fakultät für Psychologie- Institut für Experimentelle Psychologie


Prof. Dr. John S. Werner
University of California, Davis
Department of Ophthalmology and Vision Science

Kompensatorischer Einfluss der Kontrastübertragungsfunktion bei Patienten mit der altersbezogenen Makulardegeneration

Die Makuladegeneration tritt unter verschiedenen erblichen Bedingungen auf, die zu einem dauerhaften Verlust der zentralen Sehkraft führen. Dadurch werden viele Aufgaben des täglichen Sehens wie Lesen und Autofahren beeinträchtigt. In unserer ersten Phase der BaCaTeC-Unterstützung haben wir (Malania et al., IOVS, 2017) die Diffusionstensor-Bildgebung und die hochauflösende T1-gewichtete Bildgebung verwendet, um zu zeigen, dass die Veränderungen der Sehbahnen nicht auf die Netzhaut beschränkt sind, sondern auch die zentrale weiße Substanz involviert ist. Nach der Erblindung im Zentralsehen lernen die Patienten oft, einen anderen Teil der Netzhaut für die Blicksteuerung und Aufmerksamkeit zu verwenden. Dies ist als bevorzugter retinaler Locus (PRL) bekannt. Es ist unklar, welche Prozesse die PRL vermitteln und inwieweit der Verlust von Sehschäden kompensiert wird. Ziel dieser Forschung ist es, Kompensationsprozesse bei Patienten mit Makuladegeneration zu verstehen. Wir schlagen vor, die Kontrastübertragungsfunktion, die den Zusammenhang zwischen dem Reizkontrast und der neuronalen Antwort beschreibt, zu messen. Die Kontrastübertragungsfunktion quantifiziert, was die Menschen tatsächlich sehen. Dadurch schränkt sie mögliche Modelle der zugrunde liegenden neuronalen Veränderungen ein. Wir haben eine Methode entwickelt, die auf Maximum Likelihood Difference Scaling (MLDS) basiert und für den Beobachter einfach ist. Zuerst wird der Ort des PRL mit Hilfe des NIDEK MP-1 Microperimeters durch einen Fixationstest bestimmt. Anschließend werden drei Stimuli präsentiert. Der Beobachter hat die Aufgabe zu beurteilen, welcher der drei Reize am unähnlichsten ist. Wir planen auch, dieselben Stimuli an einer nicht bevorzugten Stelle bei derselben Retina-Exzentrizität zu testen. Die Blickbewegungen der Probanden wird überwacht und Durchgänge mit instabiler Fixierung werden entfernt.  Wir erwarten neue und aufregende Ergebnisse bezüglich der Beteiligung der Sehbahn bei der Makuladegeneration. Infolge der Differenzierung werden der optische Bereich und die optischen Strahlungen beeinträchtigt. Mit Hilfe der Diffusionstensor-Bildgebung ist es jetzt möglich, diese Veränderungen bei Patienten mit AMD sichtbar zu machen und zu quantifizieren. Daher sind diese Ergebnisse für die zukünftige Planung der Rehabilitation von AMD-Patienten von Bedeutung.

Malania, M., Konrad, J., Jägle, H., Werner, J. S., & Greenlee, M. W. (2017). Compromised Integrity of Central Visual Pathways in Patients with Macular Degeneration. Investigative Ophthalmology & Visual Science, 58(7), 2939–9. http://doi.org/10.1167/iovs.16-21191

 

Ausgangsprojekt: Retinale und kortikale Signalwege bei altersbedingter Makuladegeneration


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