Wolfgang-Hillen-Sommerschule 2014

Prof. Dr. Jürgen Winkler

Uniklinikum Erlangen
Molekulare Neurologie

Schwabachanlage 6
91054 Erlangen
Tel. +49 (9131) 85 - 39324
Fax +49 (9131) 85 - 34672


Prof. Dr. Fred H. Gage

Salk Institute for Biological Studies
Laboratory of Genetics

10010 N Torrey Pines Rd,
La Jolla, CA 92037, USA
Tel. +1 (453) 4100 1012
Fax +1 (457) 4765


Translational challenges for Neurodegenerative and -psychiatric disorders:
From models to patient

08. - 15. November 2014, Salk Institute for Biological Studies, La Jolla
28. Juni - 3. Juli 2015, München - Erlangen

Abschlussbericht - Teil 1 (Kalifornien)

Das Ziel der Summer School „Translational Challenges for Neurodegenerative and -psychiatric Disorders: From Models to Patients“  war es junge neurowissenschaftliche NachwuchsforscherInnen aus Kalifornien und Bayern zu vernetzen. Als wichtiger Standort für neurobiologische Forschung wurde San Diego mit der University of California, San Diego (UCSD), dem Sanford Center for Regenerative Medicine, La Jolla und das Salk Institut, La Jolla für den ersten Teil des Programms ausgewählt.

Dazu starteten bayerische Doktoranden aus Erlangen, München und Würzburg am 08.11.2014 ins sonnige Südkalifornien und trafen dort auf Ihre Austauschpartner, um gemeinsam den ersten Teil der Sommerschule zu absolvieren. An den Vormittagen präsentierten renommierte Neurowissenschaftler (u. a. Prof. Dr. Fred H. Gage, Prof. Dr. Chris Glass, Prof. Dr.  Lawrence Goldstein, Prof. Dr. Elizier Masliah und Prof. Dr. Mark Tuszynski) aktuelle Erkenntnisse Ihrer Forschung. Im Rahmen dieser Impulsreferate wurden neben den Grundlagen, neurowissenschaftliche Themen wie die zelluläre und synaptische Plastizität sowie der Interaktion von neuronalen und glialen Zellen mit Immunzellen sowie grundlegende neue Erkenntnisse zur Alzheimer Demenz, den Parkinson-Syndromen und dem akuten Querschnittssyndrom präsentiert.

Durch die neuen, sowohl klinisch als auch grundlagenorientierten Vorträge, wurde ein sehr reger Austausch innerhalb der Teilnehmer angestoßen. Durch die ideale und interaktive Atmosphäre gab es sehr angeregte Diskussionen und Möglichkeiten zum persönlichen Austausch. Darüber hinaus nutzten auch die Studenten die Chance ihr Projekt den anderen Teilnehmern vorzustellen. Das gemeinsame Mittagessen wurde, wie es sich für eine Summer School gehört, selbst im November  immer unter der kalifornischen Sonne direkt am Sanford Center  genossen.

Als Ergänzung zu den wissenschaftlichen Seminaren am Vormittag, besuchte die Summer School nachmittags unterschiedliche Firmen und Core Units des Salk Instituts. Dadurch ergab sich die einzigartige Möglichkeit hinter die Kulissen einer Startup Company für Medikamentenentwicklung zu schauen und direkt mit Ihren Mitarbeitern zu sprechen.

Des Weiteren besuchten wir in Kleingruppen die Core Units für Stem Cells, Biophotonics, Viral Vectors und Next Generation Sequencing, deren Leiter uns eine persönliche Einführung in deren Aufgaben gaben. Außerdem hatten wir an einem Nachmittag die Möglichkeit, den jeweiligen kalifornischen Partner in seinem Labor zu besuchen und uns direkt auszutauschen. Ebenfalls ein wichtiger Programmpunkt war die Diskussion von Frau Prof. Dr. Mary  Deveraux ethischer Aspekte in Bezug auf die Einschätzung von Gesundheit und Erkrankung des Nervensystems für Wissenschaftler und Ärzte, Patienten sowie der Gesellschaft.

Die Abende wurden genutzt, um ein enges Netzwerk zu bilden, sowie Ideen auszutauschen und zu diskutieren. Neben einem bayerischen und einem kalifornischen Abend, an dem die jeweiligen Teilnehmer das Essen aus der Heimat selbst zubereiteten, wurden weitere ortstypische Lokale besucht. Zum Abschluss gab es am letzten Nachmittag einen gemeinsamen Ausflug zur Mission Bay. Dort wurde das milde kalifornische Klima auf dem Standup Paddel Board genutzt, eine echte Team Challenge

Leider endete diese Summer School viel zu schnell, jedoch freuen wir uns schon auf den Gegenbesuch der kalifornischen Teilnehmer im Juli 2015 in Bayern!

Sommerschule über Life Sciences im 21. Jahrhundert mit Themenschwerpunkt Wasser

 

Abschlussbericht - Teil 2 (Bayern)

Ein halbes Jahr nach dem ersten erfolgreichen wissenschaftlichen Austausch in Kalifornien, trafen sich die Mitglieder der Wolfgang Hillen Summer School for Neurodegenerative Diseases im Juli 2015 in der bayrischen Landeshauptstadt München. Nach einem langen Flug von der Westküste der USA für unsere kalifornischen Teilnehmer begann der erste Tag zur Akklimatisierung mit einem Ausflug in die Partnachklamm bei Garmisch-Patenkirchen, wo wir gemeinsam die atemberaubende Aussicht genossen.

Rechts: Wanderung durch die Partnachklamm
bei Garmisch-Patenkirchen am 28. Juni 2015

Links: Berggasthof Eckbauer,
Garmisch-Patenkirchen

Die darauf folgenden Seminare beinhalteten ein breites Spektrum an neurowissenschaftlichen Themen. Die teilnehmenden Studenten bekamen die Möglichkeit ihre Promotionsprojekte aus den Gebieten neurodegenerativer Erkrankungen, insbesondere des Proteinabbaus, der mitochondrialen Dysfunktion und der Verbindung zwischen zentralen Nervensystem und peripherem Immunsystem vorzustellen. Dabei wurden Methoden und Herausforderungen gemeinsam erörtert. Diese Diskussionsrunden wurden ergänzt durch Vorträge von namhaften Neurowissenschaftlern wie Prof. Dr. Winkler, Prof. Dr. Höglinger und Prof. Dr. Wurst. Die behandelten Themen reichten von der Parkinson Erkrankung und Tauopathien bis hin zur Entwicklungsbiologie des dopaminergen Systems.  Des Weiteren wurde die Interaktion des zentralen Nervensystems und des enterischen Nervensystems im Kontext der Multiplen Sklerose mit Prof. Dr. Wekerle diskutiert.

Der nächste Tag wurde für einen Ausflug nach Erlangen und der Besichtigung der hiesigen neurowissenschaftlichen Labore durch die Erlanger Studenten genutzt. Dabei wurde unter anderem das Stammzell-Labor besichtigt und Mitarbeiter der einzelnen Labore gaben einen sehr guten Einblick in die aktuellen Forschungsprojekte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Darüber hinaus trafen die Mitglieder der Summer School den Geschäftsführer von BaCaTeC Dr. Rainer Rosenzweig. Am Nachmittag bekamen wir die Möglichkeit mit Dr. Marc Brinkmann von Novartis die Herausforderungen bei der Translation von Grundlagenforschung zur Klinik bis hin zu therapeutischen Verfahren zu diskutieren. Den Abschluss dieses Tages bildete ein gemeinsames Abendessen in der Nürnberger Altstadt, die schließlich einen Einblick in die fränkische Kultur gab.

Am fünften Tag der Summer School besuchten wir das Deutsche Museum in München, das weltweit größte Museum für Naturwissenschaften und Technik. Dabei bekamen wir beeindruckende Einblicke in die Welt der Nano- und Biotechnologie. Echte Höhepunkte waren dabei ein riesiges Modell der an der Muskelbewegung beteiligten Moleküle, sowie eine Waage zur Ermittlung des Körpergewichts über die Messung der Verbiegung eines Granitblocks im Nanometerbereich. Ein Wissenschaftler aus dem Labor für Nanotechnologie gab eine spannende Einführung in supramolekulare Selbstassemblierung. Danach besuchten wir die Deutsche Mausklinik des Helmholtz-Zentrum, bekannt für ihre Expertise in der Charakterisierung von murinen Modellen zahlreicher humaner Erkrankungen.

Die Mitglieder der Summer School bekamen die Möglichkeit am 2. & 3. Juli das Internationale ForIPS Symposium für induzierte pluripotente Stammzellen in Schloss Nymphenburg zu besuchen. Behandelt wurden Themen wie das Modellieren neurodegenerativer oder entwicklungsbiologischer Erkrankungsbilder, sowie Anwendungsgebiete, Herausforderungen und zukünftige Ziele für die Verwendung von Stammzellen. Herausragende Vorträge hielten international bekannte Experten wie L. Studer, M. Götz, K. Saijo, A. Björklund, F.M. Vaccarino, B. Winner und J. Sterneckert. Abgerundet wurde das Symposium von lebhaften Diskussionen während der Poster Präsentationen.

Zusammenfassend bot die BaCaTeC Wolfgang Hillen Summer School 2014-2015 eine einzigartige Möglichkeit für wissenschaftlichen und kulturellen Austausch zwischen den kalifornischen und bayerischen Teilnehmern. Eine große Erkenntnis des Programms ist definitiv, dass die Teilnehmer trotz unterschiedlicher Fachrichtungen innerhalb der Neurowissenschaften, die gleichen experimentellen Herausforderungen und Karrierepläne beschäftigen. Eine weitere eher nicht-wissenschaftliche Gemeinsamkeit die sich offenbarte, ist die Begeisterung für Sportautos. Den Abschluss der gemeinsamen Zeit bildete deshalb ein Besuch im BMW Museum München. Am Ende verabschiedeten wir uns mit ‘Goodbye and Auf Wiedersehen!‘ und fuhren los, zurück zu unseren wissenschaftlichen Herausforderungen. Leider nicht in einem BMW…

 

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