Anschlussprojekte

Dr. Alexander Nedopil
Universität Würzburg
Orthopädische Klinik - König-Ludwig-Haus


Prof. Dr. Stephen Howell
University of California, Davis
Biomedical Engineering

Erhöht eine Abweichung von der natürlichen Gelenkfläche die Notwendigkeit eines Weichteilreleases und verschlechtert die postoperative Funktion nach Knie-TEP Implantation?

Einleitung:

Die mechanische Ausrichtung (MA) der Knie-TEP hat zum Ziel die femorale und tibiale Komponente senkrecht zur mechanischen Achse des jeweiligen Knochens auszurichten, was in den meisten Fällen die Orientierung der natürlichen Gelenkfläche verändert. Die Messung der femoralen Knochenresektate und die Gewährleistung, dass die Dicke der Resektate – nach Kompensation für Knorpelverlust und für die Dicke des Sägeblatts – der Dicke der Kondylen der femoralen Komponente gleicht, richtet die femorale Komponente parallel zur natürlichen Gelenklinie aus. In der MA werden die Knochenresektate nicht gemessen. Das Ziel der Studie ist, die Knochenresektate nach MA zu messen und zu bestimmen, ob eine Abweichung von der natürlichen Gelenkfläche die Notwendigkeit eines Weichteilreleases erhöht und postoperative Funktionsscores verschlechtert.

Methodik:

Einhundert Patienten, welche eine MA Knie-TEP erhalten, werden prospektiv in die Studie eingeschlossen. Intraoperativ werden die femoralen und tibialen Knochenresektate gemessen. Die Differenz zwischen der empfohlenen Resektionsdicke zur Wiederherstellung der natürlichen Gelenkfläche und der gemessenen Resektionsdicke wird berechnet. Die Notwendigkeit eines Weichteilreleases wird erfasst. Sechs Monate nach der Operation geben die Patienten den Oxford Knee Score (OKS) und Forgotten Joint Score (FJS) ab. Die Korrelation zwischen der Differenz der empfohlenen und gemessenen Resektionsdicke und der Notwendigkeit des Weichteilreleases sowie der postoperativen Funktionsscores wird berechnet. 

 

Ausgangsprojekt: Beurteilung der Kniebewegung mittels dynamischen MRT und Validierung der Rotationsachse

Abschlussbericht

Die Anschlussförderung der BaCaTeC hat es uns ermöglicht zwei separate Themen im Bereich der Knie-Endoprothetik zu erforschen. Ein Thema untersuchte die tibiale Rotation während der Knie-Prothesen Implantation. Tibiale Rotation bezeichnet die axiale Rotation der Tibia, welche durch die Spannung der Weichteile bei einer Knieflexion von 0° bis 90° verursacht wird. Die tibiale Innenrotation im gesunden Knie beträgt im Durchschnitt 18°. Mithilfe eines „insert goniometer“, welcher die tibiale Orientierung relativ zum Femur misst, konnten wir die folgenden Erkenntnisse gewinnen: Die Inlaydicke, welche die prä-arthrotische Weichteilspannug wiederherstellt, kann mithilfe des „insert goniometer“ bestimmt werden, wenn 1) der Slope der tibiale Komponente parallel zum prä-arthrotischen medialen Tibiaslope ist, 2) das hintere Kreuzband erhalten wird und 3) das mediale Komponentendesign ein Kugelgelenk reproduziert und die laterale Inlayseite flach ist. Durch die Wiederherstellung der natürlichen tibialen Rotation wird die koronale und patellofemorale Gelenkstabilität gewährleistet. Das zweite Thema untersuchte Konsequenzen der mechanischen Ausrichtung der Knie-Prothese. Die mechanische Ausrichtung ändert den präoperativen Phänotyp des Kniegelenks und des Beins um mehr als eine Kategorie und über-reseziert den medialen Condylus 1 mm oder mehr relativ zur prä-arthrotischen Gelenkfläche, was die Funktionalität des Patienten verschlechtert und somit vermieden werden sollte.


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